Слайд 1Hugo von Hofmannsthal (Pseudonyme: LORIS, LORIS MELIKOW und THEOPHIL MORREN) (1874-1929)
Слайд 2Hugo von Hofmannsthal, genauer Hugo Laurenz August Hofmann Edler von Hofmannsthal,
wurde am 1. Februar 1874 als Sohn des Juristen und Bankbeamten Dr. Hugo von Hofmannsthal (1841-1915) und seiner Frau Anna, geb. Fohleutner (1849-1904) in Wien geboren. Seine Familie hat jüdische, italienische, schwäbische und österreichische Wurzeln. Als einziges Kind seiner Eltern erhielt Hofmannsthal eine äußerst sorgfältige Bildungsförderung, besonders durch den Vater. Der Umgang mit Büchern und der Besuch des Theaters waren die Hauptbeschäftigung dieses einsamen Kindes. Die überragende Kenntnis der europäischen Literatur war die Grundlage von Hofmannsthals Schaffen.
Слайд 3Seine Gymnasial- und Universitätszeit verlief in Wien. Schon als Gymnasiast, 16
jährig, trat Hofmannsthal unter dem Pseudonym Loris mit seinen ersten Gedichten und lyrischen Dramen an die Öffentlichkeit. 1891 veröffentlichte er das Drama "Gestern". In den literarischen Zirkeln Wiens wurde er als Wunderkind gefeiert und fand als viel Jüngerer gleichberechtigte Aufnahme in den Kreis der Schriftstellergruppe des „Jungen Wien“ (Hermann Bahr, Arthur Schnitzler, Richard Beer-Hofmann u.a.). In den "Blättern für die Kunst" wurden viele seine Gedichte unter dem Pseudonym Loris veröffentlicht. Seine Texte lassen die Signatur der Moderne nicht nur erkennen, sondern konstituieren maßgebend das Konzept der Moderne, zu dem seine zahlreichen Essays und Rezensionen die Stichwörter gaben.
Слайд 41892 begann Hofmannsthal ein Jurastudium an der Universität in Wien. In
diesem Jahr entsteht sein lyrisches Drama "Der Tod des Tizian".
1893 entsteht der Einakter "Der Tor und der Tod". Das ist ein Versdrama. In klangschönen, ergreifenden Versen schildert er das Schicksal eines unerfüllten Lebens. Claudio, der Tor, lebt über den zahllosen, flüchtigen Reizen, denen er sich hingibt, am wahren Leben vorbei, und erst der Tod macht ihm klar, dass er das Eigentliche versäumt hat.
Слайд 5Claudio ist ein junger Mensch, Anfang 20, aus einer wohlhabenden Familie.
Er muss sich keine Sorgen um finanzielle Sachen machen. Er wird als Faust der Jahrhundertwende bezeichnet – ist unglücklich, will immer mehr unternehmen, entscheidet sich für sehr drastische Maßnahmen. Claudio will mit dem Tode verhandeln und das erinnert an den Teufelspakt. Er will, dass der Tod Erbarmen zeigt. Claudio lebt in Isolierung. Er distanziert sich von der Welt, von der Umwelt. Es scheint, als ob er zu dieser Welt nicht gehören würde, als ob er an diesem Leben nicht teilnehmen würde. Empfindungen, Gefühle sind ihm fremd. Er war ein Beobachter, ein Zuschauer des Lebens. Claudio hat bestimmte Vorstellungen – er meint, es erwartet ihn etwas Besseres.
Er stilisiert alles zu einem Kunstwerk. Er muss erkennen, dass man Kunstwerke mit der Realität nicht vergleichen sollte, weil sie perfekt, einwandfrei sind. Claudio will, dass die Welt so ist wie auf den Bildern – das ist die Ursache für seine Isolierung, für die Außenseiterposition. Die Wirklichkeit entspricht nicht seinen Vorstellungen.
Слайд 61894/95 leistet Hugo von Hofmannsthal nach der ersten juristischen Staatsprüfung
seinen Militärdienst. Nach seinem Militärdienstjahr wechselte er 1895 zur Romanistik, deren Studium er mit einer Promotion abschloß. (1895 studiert er französische Philologie. 1898 wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert.) 1895 veröffentlichte er erste Werke im „PAN“, einer bekannten Zeitschrift des sogenannten Jugendstils, einer internationalen Stilrichtung v.a. der bildenden Kunst. Seine bereits halbherzig geschriebene Habilitation über Victor Hugo zog Hofmannsthal 1901 wieder zurück, denn zu diesem Zeitpunkt war längst klar, daß sein einziges Geschäft die Dichtkunst war. 1901 gibt Hofmannsthal nach Einreichung seiner Habilitationsschrift den Plan, einen Lehrstuhl für romanische Philologie zu erlangen, auf. Er verzichtet auf die Habilitation, entscheidet sich damit gegen einen bürgerlichen Beruf und läßt sich als freier Schriftsteller in Rodaun bei Wien nieder.
Слайд 7Mit dem Drama "Frau im Fenster" in Berlin wird zum ersten
Mal ein Werk Hofmannsthals im Theater gezeigt. Hofmannsthals Abwendung von der Lyrik hin zum Theater und der Oper führt zu einem Bruch der Freundschaft und Zusammenarbeit mit George. 1899 entsteht das Drama "Das Bergwerk zu Falun"
1902 entsteht "Ein Brief", der sogenannte Lord-Chandos-Brief. Der fiktive Brief des Lord Chandos an seinen Freund, den Philosophen und Naturwissenschaftler Francis Bacon, thematisiert die Sprache als ästhetisches und soziales Problem. Er drückt zum ersten Mal die für die moderne Literatur charakteristische Sprachskepsis aus - ein Thema, das auch Hofmannsthals spätere Komödien bestimmt.
Слайд 8Der »Chandos-Brief« gilt als eine der Gründungsurkunden der modernen Literatur und
ist als Manifest der Sprachkritik in die Geschichte eingegangen. Die Figur des Lord Chandos trägt autobiographische Züge des Dichters Hugo von Hofmannsthal. Der vorliegende Brief markiert eine Wende im Schaffen des Künstlers: Wie auch andere Schriftsteller um die Jahrhundertwende bezweifelt Hugo von Hofmannsthal jetzt, dass Wirklichkeit objektiv erfassbar und mithilfe von Sprache und Literatur abbildbar sei.
Слайд 9Ab 1906 beginnt er die Zusammenarbeit mit dem Komponisten Strauss.
Unter dem
Einfluss FRIEDRICH NIETZSCHEs und der Psychoanalyse SIGMUND FREUDs wandte sich HOFMANNSTHAL mehr und mehr antiken und christlich-abendländischen Themen zu, so entstanden Werke wie „Elektra“ (1909), „Jedermann“ (1911) und „Der Schwierige“ (1921).
Слайд 101914, zu Beginn des Ersten Weltkriegs wird Hofmannsthal mit kulturpolitischen Aufgaben im Kriegsfürsorgeamt
betraut. National gesinnte Veröffentlichungen in der "Neuen Freien Presse".
1917 sind der Komponist Richard Strauß und Hofmannsthal mit dem Regisseur und Theaterleiter Max Reinhardt und Franz Schalk (1863-1931) an der Gründung der Salzburger Festspiele beteiligt, die auch heute noch stattfindend. Der „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal wird seit dem Jahre 1920 jedes Jahr bei den Salzburger Festspielen aufgeführt.
Слайд 111920 beginnt Hofmannsthal mit der Arbeit an der zentralen Theaterschöpfung seiner
Spätzeit, dem Trauerspiel "Der Turm", von dem in den Jahren 1923 bis 1928 drei Druckfassungen erscheinen. Der „Turm“ gehört der sogenannten Ideendramen, einer Dramenform, bei der sich die Handlung, die Figuren, der Stoff und die Sprache auf eine übergeordnete, allgemeingültige Leitidee oder Weltanschauung beziehen. Die Uraufführung ist am 4. Februar 1928 am Prinzregententheater in München. 1921 entsteht das Drama "Der Schwierige".
Слайд 12Hofmannsthal starb am 15. Juli 1929, am Tag der Beerdigung seines
Sohnes Franz, der zwei Tage zuvor Selbstmord begangen hatte.
Am 1. Juli: 1933 ist die Uraufführung der lyrischen Komödie "Arabella", der letzten Zusammenarbeit von Strauss und Hofmannsthal.